Flores & Tikal

Letzter Stopp auf dem Gringo Trail in Guatemala ist seit eh und je Tikal, die Mayastadt im Dschungel. Die Anreise dorthin war für uns schon ein Erlebnis für sich:

Ab Lanquin, dem Ort neben Semuc Champey, gibt es zwei Straßen, die nach Flores, dem Ausgangspunkt für eine Tikalbesichtigung, führen. Die eine führt über Coban, also ein ziemlich großer Umweg, während die andere direkt gen Norden führt. Letztere, offizieller Name Highway 5, ist in Google Maps als gelbe Straße eingezeichnet, also so wie in Deutschland z.B. eine Schnellstraße. Und obwohl wir vorgewarnt waren, entschieden wir uns für besagten Highway 5. Um es kurz zu machen: Es ist sicher kein Highway, es ist auch keine Straße und nach deutschen Maßstäben ist es nicht einmal ein Feldweg. Für die Mischung aus Felsen, kleinen Seen, Matsch und Geröll die sich Highway 5 nennt gibt es auf deutsch wohl kein passendes Wort. Für uns und das Auto war es jedenfalls eine Grenzerfahrung und wir waren froh, also wir irgendwann einem Bus hinterherfahren konnten, dessen Fahrer jedes Schlagloch gekonnt umfuhr – wir mussten ihm nur noch folgen. Am Ende haben wir es überlebt, aber Johnanas Stoßdämpfer und unsere Nerven haben in diesen 3 Stunden bei durchschnittlich 10km/h schon gelitten.

Eigentlich soll es hier aber um Tikal gehen. Diese Ruinen sind unglaublich beeindruckend, machten es uns aber nicht ganz einfach. Und stehen damit ein bisschen stellvertretend für ganz Guatemala. Da Hunde bereits ab 20km vor dem Eingang verboten sind, mussten wir Lana mit Essen bestechen um im Auto ruhig zu sein und nicht aufzufallen. Der Campingplatz neben den Ruinen (auch hier mussten wir Lana bis zur Dämmerung im Auto verstecken) ist eher eine Wiese. Licht gibt es nicht, auch keinen Zaun der den Platz vom Dschungel trennt und die Toiletten werden nachts abgeschlossen. Wir hatten eine ruhige Nacht, nur unsere Freunde die in Hängematten und Moskitonetz unter freiem Himmel schliefen, hatten nach Sichtung einiger Taranteln einen eher kurzen Schlaf.   Am nächsten morgen um 6 Uhr betraten wir Tikal: Ruinen mitten im Dschungel frühmorgens haben immer etwas magisches, so auch hier. Rein von den alten Steinen her fanden wir zwar Palenque oder Becan in Mexiko beeindruckender, Tikal bietet dafür Affen, Tukane, und alle möglichen anderen Dschungelbewohner, die zwischen den Pyramiden fliegen und schwingen und alleine dafür lohnt sich die lange Anfahrt.

Wie erwähnt ist die typische Basis für einen Tikalbesuch das Inselstädtchen Flores. Dort übernachteten wir kostenlos direkt am Wasser und trotz der krassen Hitze gefiel es uns super: Eine schöne koloniale Altstadt, ein tolles Panorama mit dem See sowie super Essen und nette Leute. Auch wenn man dort höchsten einen ganzen Tag bleibt (es gibt nicht wirklich etwas zu tun oder zu sehen) so lohnt sich Flores doch auf jeden Fall und war einer unserer Lieblingsorte in Guatemala. Bestes Essen und beste Aussicht in Flores gibts im Restaurant Maracuya; ganz klare Empfehlung!

 

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