
Unser erster Stopp in Schottland, die Hauptstadt Edinburgh, ist im August wie ausgewechselt: Die Stadt füllt sich in diesem Monat dank des Fringe Festivals, einem Theater- und Kunstfestival, und der Edinburgh Tatoo, einer Militärparade, mit Touristen aus aller Welt. Die Stadt ist in dieser Zeit wirklich eine besondere Erfahrung: Überall Künstler und Kulturschaffende und Menschen aus aller Welt – aber eben auch sehr voll und (gerade mit Hund) ein wenig anstrengend. Auch deshalb haben wir Edinburgh etwas anders erlebt: Statt auf das touristische Stadtzentrum haben wir uns auf andere Stadtteile, wie das alternative Viertel Shortbridge und das Hafenviertel Leith konzentriert und auch dort nur 1.5 tage verbracht. Edinburgh war für uns daher zwar schön, aber auch kurz und etwas anders als der klassische Städtetrip in die schottische Hauptstadt. Man muss die Stadt wohl wirklich mindestens zweimal besuchen; einmal im August und einmal im „Normalzustand“.

Von Edinburgh aus bietet es sich an, weiter nach Fife zu reisen: Die Halbinsel im Osten Schottlands hat traumhafte Hafenstädte zu bieten, alle verbunden durch einen super ausgeschilderten Küstenweg. In Ellie fanden wir einen super Schlafplatzdirekt am Leuchtturm, den wir uns nur leider noch mit einigen anderen Campern teilen mussten.
Noch am selben Tag nahmen wir uns die Wanderung der Küste entlang von Ellie bis Anthruther vor, auf der man noch zwei weitere Küstenorte durchquert. Die Wanderung –längerer Spaziergang trifft es vielleicht eher – sollte man in dieser Gegend wirklich mitnehmen! Die Orte und Aussichten sind wirklich schön und Anthruher belohnt jeden Besucher am Ende mit den offiziell ausgezeichneten besten Fish & Chips Großbritanniens. Dorthin wanderten, wie wir von unseren Sitznachbarn erfuhren, auch William und Kate regelmäßig zum Fish & Chips essen. Wir fanden den Fisch zwar nicht schlecht, haben aber auch schon besseren gegessen! Zurück in Ellie schafften wir es sogar noch, unseren Drachen – von dem keiner mehr weiß woher wir ihn haben – steigen zu lassen und dabei auch noch keine anderen Wanderer zu verletzen.

Nach einem kurzen Stopp in St. Andrews sowie in Dundee – St. Andrews ist nett, Dundee und das neue Museum dort kann man sich auch sparen – fuhren wir nach Pitlochry. Das Städtchen in den zentralen Highlands hat zwar selbst außer einigen Tourishops und Cafes nicht viel zu bieten, der nahe gelegene Loch Tummel macht das aber locker wieder wett: An dem langgestreckten See führt auf der einen Seite eine größere Straße entlang (In Schottland heißt das eine Spur pro Richtung), auf der anderen Seite hingegen nur ein besserer Feldweg. An eben diesem fanden wir, mal wieder dank Park4Night, einen Platz direkt am See inklusive Feuerstelle und kleinem privatem Kiesstrand. Dafür, dass es fast den ganzen Tag geregnet hatte brannte das Feuer sogar überraschend gut und wir waren ziemlich stolz auf uns – auch wenn wir unsere Jacken danach eine Woche lang nicht anziehen konnten. Am nächsten Tag hatten wir sogar noch ein paar Momente Sonnenschein, die wir sofort zum Baden im Loch Tummel nutzten.
In Pitlochry fanden wir dann doch noch ein Highlight: Unsere erste Tour in einer Whiskey Distillery bei Blair Athol direkt im Ort war wirklich die 10 Pfund wert. Die Firma produziert zu 99 % für die großen Scotch Marken wie Bells und Jonny Walker, aus dem restlichen 1 % wird ein 12 Jahre alter Single Malt hergestellt von dem wir natürlich eine Flasche mitgenommen haben.

Einen Tag später stand unsere erste richtige Wanderung in Schottland an: Die Besteigung von Ben Lawers, einem im Vergleich zu Ben Navis zwar unbekannten, aber nicht weniger beeindruckenden Gipfel. Hier lassen wir die Bilder für sich sprechen! Trotz eines heftigen Regenschauers kamen wir nach 5 Stunden wieder einigermaßen trocken bei Oscar an.
Generell haben uns Five und auch die südlichen zentralen Highlands super gefallen, und sogar das Wetter hat einigermaßen mitgespielt. Danach ging es für uns Richtung Westküste und langsam aber sicher Richtung Hebriden!